Samstag, 22. April 2017

[Rezension] Endstation Darknet

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Über den Verlag
„Endstation Darknet“ erschien im Innsalz Verlag.

Über den Autor
Der Autor Eduard Hartmann, geboren 1950 und in Salzburg aufgewachsen, hat für einen großen deutschen Verlag gearbeitet, war journalistisch tätig und hat für „Endstation Darknet“ zwei Jahre recherchiert.

Über Endstation Darknet
Erschienen ist das Buch Anfang Dezember 2016, es umfasst 434 Seiten und kann beispielsweise hier für 22,90 Euro erworben werden.

Buchrücken
„Das Grauen ist nur einen Klick entfernt!
Die Abgründe des Darknet befinden sich auch auf Ihrem Computer! Erfahren Sie, welche Gefahren dort lauern und wie nah das Leid vieler Menschen in Wirklichkeit ist.

Zum Inhalt: Florian, der gerade von seiner großen Liebe verlassen wurde, gerät an Informationen über eine Verbrechensorganisation, die brutalste Frauen- und Kindervergewaltigung im Darknet an Tausende von Live-Sehern ausstrahlt. Er bittet seinen Freund Charly – Datensicherheitsexperte und Hacker – um Hilfe bei der Enttarnung der Täter. Je intensiver die Nachforschungen der beiden werden, desto schlimmer wird das Ausmaß ihrer Entdeckung:
Denn Florian ist nicht nur Jäger, sondern auch Gejagter! Seine Gegner sind eine mächtige Mafiaorganisation, gegen die er alleine nicht den Hauch einer Chance hat. Das Schicksal der verschleppten Frauen und Kinder lässt ihn jedoch nicht ruhen, obwohl dabei seine gesamte Existenz ins Wanken gerät. Tröstlich ist, dass Florian durch die Liebe einer bezaubernden Frau zunehmend Halt und Unterstützung findet.
Die handelnden Personen dieses Romans sind fiktiv. Dass das Darknet Schauplatz und Bühne einer Vielzahl gegenwärtiger Verbrechen ist, ist jedoch beklemmende Realität. Die Hintergründe der Handlung wurden intensiv recherchiert. Leider ist es sehr wahrscheinlich, dass die geschilderten schrecklichen Verbrechen längst passieren. Bereits heute oder morgen könnten die Inhalte des Buches Top-Meldungen unserer Medien sein.“

Test und Fazit
Unter dem Titel „Endstation Darknet“ habe ich mir zunächst etwas völlig anderes vorgestellt. Eine breitere Aufführung der Aspekte und Inhalte des Darknets und nicht nur die Beschreibung eines Teilaspektes. Insgesamt fällt der Inhalt des Buches schon unter den Titel, allerdings lässt der Titel doch noch mehr vermuten.

Der Schreibstil ist sehr angenehm und das Buch liest sich gut hintereinander weg. Der ein oder andere Rechtschreibfehler hat sich eingeschlichen, was den Lesefluss allerdings nicht hemmt. In dem Buch werden viele Liebesromanzen detailliert beschrieben. So an sich, in Ordnung, allerdings häufen sich die Liebesszenen und letztlich ist immer alles exakt gleich beschrieben, was langweilig ist und die Geschichte scheinbar künstlich aufbauscht. Das Hinauszögern der Geschichte weckt, trotz spannenden Inhalts, nicht das Bedürfnis unbedingt sofort weiterlesen zu wollen/müssen.
Andererseits war die Beschreibung, wie der Protagonist eine Frau am Blumenstand kennengelernt hat, schön beschrieben, romantisch und anders, als man es aus anderen Büchern kennt. Der Autor kann überzeugend und detailliert Gegebenheiten wiedergeben, findet aber manchmal kein angenehmes Mittelmaß. Auch die Stadt Salzburg ist gut beschrieben, die handelnden Charaktere hingegen eher weniger.
Der Protagonist arbeitet in einer Firma und repariert Computer, nebenbei arbeitet er auch in einem Restaurant. Dort  findet er ein Adressbuch mit Stift, in welchen sich ein USB Stick befindet. Und ab diesen Moment wirkt die Geschichte sehr konstruiert. Im Bonny und Clyde-Stil wird versucht die Daten zu entschlüsseln und die Bösen mit einem Trojaner auffliegen zu lassen. Dabei gibt es niemanden der vor gefährlichen Szenarien abrät, sondern alle stehen hinter dem Protagonisten, der immer tiefer seine Nase hineinsteckt, naiv und angstlos, was etwas realitätsfern wirkt.
Die Geschichte wird aus den Augen des Protagonisten erzählt, dieser erzählt an diversen Stellen seinen Liebschaften ebenfalls von den Vorfällen, so dass man viele Szenen doppelt hört, was etwas unnötig ist. Technische Begebenheiten werden sehr detailliert beschrieben, so dass es dann auch wirklich jeder verstanden hat.
Insgesamt spielt der Autor gewissermaßen mit dem Thema Pornographie, einerseits die Liebschaften und Romanzen des Protagonisten und auf der anderen Seite das Gefangenenlager in Mazedonien mit illegaler Pornographie, wobei beide Seiten detailliert beschreiben werden und der Autor mit seinen bildlichen Beschreibungen schockiert, in jedem Fall würde ich dem Buch keine Jugendfreigabe geben.
Im Gefangenlager selbst wird die Situation auch aus Sicht der Gefangenen beschrieben, was dem Buch eine unangenehme Tiefe verleiht.
Es ist glaubhaft, dass dies wirklich so geschieht und interessant, wie der Autor hinter die Informationen gelangt ist ohne selbst in Gefahr zu geraten.

Insgesamt hat das Buch einen guten Lesefluss, die Geschichte ist interessant und teilweise sehr brutal. Würden einige doppelte Szenen und die langgezogenen Liebessequenzen gekürzt und vielleicht noch auf weitere technische Aspekte eingegangen werden, würde das Buch volle Punkte bekommen. So sind es 4 von 5 Sternen.